Christa Vischer-Conrad

Malerei, Druckgrafik, Keramik



Wie Bilder entstehen…..

und ein kleiner Gang durch die Kunstgeschichte…

…. der Anfang - mit den Worten Josef Albers: ein „spielerischer Anfang entwickelt Mut, führt selbst zum Erfinden,..“ oder einfach in Farbe einzutauchen, wie es Emil Nolde ausdrückt „eine Farbe verlangt die andre“ – so geht´s auch!

… der Werkprozess: „Entsteht vielleicht ein Bildwerk auf einmal?“ fragt Paul Klee und antwortet „wenn ein Punkt Bewegung und Linie wird, so erfordert das Zeit. Ebenso, wenn sich eine Linie zur Fläche verschiebt“. Für Emil Nolde entsteht das Werk im „Werkprozess“, angesiedelt „zwischen Kalkül und inszeniertem Zufall“.

„Inszenierter Zufall“- eine interessante Methode!

In manchen meiner Werkprozesse entwickeln sich entweder aus den Farbflächen oder aus den Farbkombinationen stilisierte oder abstrahierte Inhalte heraus.

Der inhaltsfreiere Umgang mit Formen lässt in Gestaltungsprozessen neue Formen, ungewöhnlichere Kompositionen entstehen, fordert zu innovativen, ungewohnten Farbkombinationen heraus, „ da fordert“

laut Nolde „ eine Farbe unmissverständlich eine andere an ihrer Seite“, das wiederum spendet Freiraum für das künstlerische Experiment.

Matisse, ein Meister der Form und Farbe, formuliert es so: „Malen heißt nicht Formen färben, sondern Farben formen“ und Picasso gibt das passende Beispiel dazu: „Es gibt den Maler, der aus der Sonne einen gelben Fleck macht, aber es gibt auch den, der mit Überlegung und Geschick aus einem gelben Fleck eine Sonne macht.“

… die Intention: Und wozu das Ganze?

Chagall, ganz subjektiv: „Ich versuche, Schichten seelischer

Wirklichkeit auf die Leinwand hinüberzutragen und sie dort

abzulegen“, Willi Baumeister dagegen verbindet das Individuelle mit der kollektiven Ebene: „Die Kunst gehört zum Menschen, um ihn voll zu machen, um ihm ein Gleichgewicht, die Harmonie zu geben, um dem verwirrenden Getriebe des Alltags begegnen zu können. Der

Mensch wird durch den Umgang mit der Kunst auf sich selbst zurückgeführt.“

Das stimmt- sowohl das eine wie das andere.

„Schichten seelischer Wirklichkeit … hinüberzutragen“ – ich nenne es bei meinen Bildern „innere Bilder werden zu Bildern im Außen“, manifestieren sich in Form und Farbe, das stimmige äußere Bild kann dabei oft nur durch entschiedenes künstlerisches Handeln und Verzicht auf alles Überflüssige errungen werden.

Wie wahr , wenn „der Mensch … durch den Umgang mit der Kunst auf sich selbst zurückgeführt“ wird, wenn aus der unermesslichen Fülle der Ideen die aktuell stimmige gewählt werden muss, immer wieder begleitet von Zweifel und Selbstkritik. Und doch geschieht auf diesem

Weg genau das, als Mensch „voll“ zu werden, sich im gestalterischen Prozess in all seiner Widersprüchlichkeit und gleichzeitig als Mensch in seiner schöpferischen Fülle zu erleben.

Man lernt nie aus!

Nie!